Stressmanagement: Planvoll gegen Stress

Was? Sie wollen Ihren Stress nicht einfach nur managen, Sie wollen ihn loswerden? Also jetzt sollen Sie auch noch zum Manager werden?

Keine Sorge, beim Stressmanagement geht es nicht darum, strategische Großprojekte zu entwickeln. Es geht vielmehr darum, sich einen Überblick über seine Situation zu verschaffen und planvoll vorzugehen, um Stresseinflüsse zu reduzieren. Dazu können unterschiedliche Methoden eingesetzt werden, die Sie sehr individuell auf Ihren eigenen Zeitrahmen abstimmen können.

Stress kommt nicht immer von den Anderen

Stress scheint uns immer irgendwie von außen zuzustoßen. Wenn wir unsere größten Stressquellen benennen sollen, sind das zum Beispiel unsere Arbeitsbedingungen, Kollegen, Mitarbeiter oder Familie, Staus, Wartezeiten, Schlafstörungen und und und – nur nicht wir selbst.

Unsere eigenen Reaktionen auf Stressreize sind aber oft gelernt und laufen automatisch ab, obwohl wir Möglichkeiten hätten, steuernd einzugreifen. Diese Fähigkeit zur Stresskontrolle ist eines der wichtigsten Ziele des Stressmanagements.

Beim Stressmanagement lernen Sie, Stressoren zu erkennen, sie in wichtige und weniger wichtige einzuteilen und Schritt für Schritt vorzugehen, um Ihren Stress dauerhaft und nachhaltig zu reduzieren. Es gibt viele unterschiedliche Ansätze beim Stressmanagement, doch die Vorgehensweise ist meist sehr ähnlich:

  • Sie lernen, „Ihre“ hauptsächlichen Stressoren im Alltag und im Beruf ausfindig zu machen;
  • Sie bestimmen Maßnahmen, um diesen Stressoren wirkungsvoll zu begegnen;
  • Sie planen, wie Sie diese Maßnahmen umsetzen wollen, setzen Termine und Ziele fest;
  • Sie überprüfen, ob es Ihnen gelingt, Ihre Ziele zu erreichen, und passen Ihre Vorgehensweise gegebenenfalls an.

Auf diese Weise bringen Sie Struktur in Lebensbereiche, die Sie meist als chaotisch oder unbeherrschbar empfinden, und lernen, sie Ihren Zielen gemäß zu gestalten. Stressmanagement ist ein Lernprozess, der Sie dazu befähigt, bewusster mit Stress umzugehen und ihn Zug um Zug zu reduzieren.

Stresskontrolle beginnt mit Selbstbeobachtung

Meistens leiden wir unter Stress, anstatt uns bewusst mit ihm auseinanderzusetzen. Wir denken selten darüber nach, was uns in einer konkreten Situation eigentlich stresst, sondern reagieren so, wie wir es gewohnt sind.

Unsere Reaktion stellen wir nur selten in Frage – zum Beispiel wenn wir uns wieder einmal darüber ärgern, dass ein Kollege auf unserem Parkplatz parkt.

Es geht aber nicht darum, ob Sie im Recht sind, wenn Sie gestresst auf eine Situation reagieren, sondern darum, ob es Möglichkeiten gibt, anders zu reagieren. Man kann einer Stresssituation durchaus mit einiger Übung die Schärfe nehmen und seine Reaktionen darauf verändern.

Viele Stressfaktoren, die wir uns selbst bereiten, nehmen wir gar nicht als solche wahr. Erst wenn uns bewusst wird, dass wir uns selbst „Stress machen“, können wir etwas daran ändern – zum Beispiel bei den „Inneren Antreibern“ Perfektionismus, Hektik, es allen recht machen wollen oder Leistungsdruck.

Erst wenn wir durch Selbstbeobachtung erkannt haben, dass diese Einstellungen unseren Stress mitverursachen, können wir ihnen wirkungsvoll begegnen.

Das Thema „Stressmanagement“ ist zu umfangreich, um es in einem kurzen Artikel umfassend darstellen zu können. Wir haben daher ein paar Literaturtipps für Sie, damit Sie sich einen Überblick über gängige Methoden und Strategien des Stressmanagements verschaffen können, und werden in lockerer Folge dazu weitere Artikel präsentieren.

Literaturhinweise:

Lesen Sie hier weiter: Stressmanagement mit der Zehn-Punkte-Skala