Was sind Suggestionen?
Die Wikipedia nennt Suggestionen eine „manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung“. Wendet man diese Manipulation auf sich selbst an, nennt man dies eine Auto-Suggestion. Eine Affirmation kann man dagegen mit „Bejahung“ oder „Bestätigung“ übersetzen.
Eingesetzt in einigen Phantasiereisen und vielen anderen Entspannungstechniken meint man eigentlich das gleiche. Allerdings wird dies häufig falsch verstanden. Manch einer denkt, es gehe darum, schlechte oder unangenehme Gedanken und Gefühle mit positiven zu verdrängen.
Falls das der Fall sein sollte, wirken die Suggestionen jedoch nicht im vollen Maße und die negativen Emotionen werden sich oft einen anderen Weg suchen, um ans Tageslicht zu kommen.
Vielmehr geht es darum, dem Gehirn mit Hilfe von gezielten Worten eine Art alternative Zukunft aufzuzeigen, an die es glauben kann. Aus ärztlicher Sicht kennen wir dies vom berühmten Placebo-Effekt: Ist man selbst fest von seiner Heilung überzeugt, so arbeiten die Selbstheilungskräfte in uns mit vielfachem Elan und können tatsächlich manchmal „Wunder“ vollbringen.
Einige Ärzte arbeiten sehr geschickt mit diesem Wissen und schaffen es, dem Patienten auch bei sparsamer Medikamentendosierung genug Mut zu machen, dass die Selbstheilung im Prinzip auch ohne die verschriebenen Medikamente funktionieren könnte, z.B. wenn er statt der Pillen gezielte Worte als Autosuggestion „verschreiben“ würde.
Dies ist kein Selbstbetrug. Natürlich weiß der Patient ganz genau, dass er krank ist. Und ein Phantasiereisender, der Suggestionen als zusätzliche Technik anwendet, weiß auch vielleicht, dass er ein persönliches Manko in einem bestimmten Bereich hat, z.B. Schüchternheit, Angst oder auch eine in seinem Leben hemmende Einstellung, beispielsweise zum Thema Geld.
Durch die positiven Vorstellungsbilder und Gefühle, die durch Suggestionen in das eigene Bewusstsein gerufen werden können, entwickelt sich jedoch die Kraft, die negativen oder hemmenden Gefühle und Gedanken ablegen und sich stattdessen mehr mit dem Ausbau der positiven eigenen Kräfte beschäftigen zu können.
Wie werden Auto-Suggestionen formuliert?
Bei einer Affirmation oder Auto-Suggestion gibt es ein paar wichtige Regeln zu beachten:
1. Suggestionen müssen immer positiv formuliert sein.
Dies lässt sich an einem Beispiel schnell aufzeigen: Denken Sie bitte jetzt einmal NICHT an eine saure gelbe Zitrone. Stellen Sie sich diese auf keinen Fall bildlich vor und erst recht nicht, wie Sie jetzt hineinbeißen!
Was passiert? Bei den meisten Menschen entsteht bei diesen Worten sofort das Bild einer gelben Zitrone und spätestens bei der Vorstellung, in diese „nicht“ hineinzubeißen, sammelt sich bei den meisten sogar der Speichel im Mund an.
Unser Gehirn kann die vom Menschen erdachten Wörter „nicht“, „kein“, „un-„, usw. nicht in innere Bilder übersetzen. Daher werden sie einfach übersprungen, egal wie eisern man mit der Logik gegenankämpfen möchte. Aus diesem Grunde werden Suggestionen immer gleich positiv ausgedrückt, dann klappt es auch mit der Übersetzung!
Die positive Formulierung ist also besonders auch dann wichtig, wenn der jetztige Zustand ein anderer ist. Es geht wie gesagt nicht um Selbstbetrug, sondern darum, einen möglichen Weg in der Zukunft erkennen zu können. Dafür stellen Sie sich diese alternative Zukunft genau so vor, als gäbe es sie bereits. Diese Bilder versteht unser Gehirn und wird alles dafür tun, um das Gedachte in Worte, Taten, persönliche Ausstrahlung usw. zu übersetzen, und alles weitere, was nötig erscheinen mag, um die vorgestellte Zukunft erreichen zu können.
2. Suggestionen müssen immer in der Gegenwart formuliert sein.
Erscheint das paradox, wenn wir eben noch von der alternativen Zukunft gesprochen haben? Aber auch hier gilt die gleiche Erklärung. Stellen wir uns die Zukunft weit von uns entfernt vor, so erscheint es uns ziemlich schwammig und nicht greifbar, das Gehirn hat nämlich auch mit dieser Vorstellungsform ein Problem. Stellen wir uns jedoch vor, dass wir das Ziel bereits erreicht haben, so entstehen sofort passende Emotionen in uns, die die Suggestion bekräftigen und intensivieren können. Denn um die entstehenden Gefühle geht es eigentlich, die Wörter verwenden wir nur als Technik, um hier hinzugelangen!
Also, formulieren Sie Ihre Auto-Suggestionen nicht mit „Ich werde…“ (sein / haben / machen / …),
sondern: „Ich BIN / HABE / MACHE…“
3. Suggestionen sollten kurz, klar und präzise formuliert sein.
In einer Suggestion oder Affirmation ist kein Platz für lange Kettensätze mit mehreren Möglichkeiten. Formulieren Sie präzise, klar und deutlich. In kurzen einfachen Sätzen. Unser Gehirn kann damit wesentlich besser umgehen und die Essenz der Informationen besser verwerten und umsetzen.
Also nicht: „Ich bin reich und wohlhabend!“
Sondern: „Ich verdiene xxxx EUR im Monat!“
Setzen Sie bitte anstelle des „xxxx“ einen Betrag ein, der für Sie persönlich realistisch erreichbar ist. Und bitte: es geht nicht unbedingt darum, dass Sie dieses gesteckte Ziel sofort erreichen müssen. Es geht um eine Richtung, die Sie vorgeben.
Wenn Sie diese Technik der präzisen Selbst-Programmierung durch Affirmationen richtig einsetzen und offen sind für neue Chancen und Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten werden, kommt der Erfolg meistens auch schon bald. Bei Affirmationen zu unseren Finanzen lässt sich die Wirkung durch ein steigendes Gehalt oder neue Einnahmequellen natürlich besonders gut nachvollziehen.
4. Vorsicht vor Wörtern mit mehreren Bedeutungen!
In allen Sprachen werden einige Wörter mit mehreren Bedeutungen belegt. Wir versuchen, mit Suggestionen immer, das Gehirn bzw. unser Unterbewusstsein bestmöglich zu erreichen. Sprache ist nur ein Werkzeug für uns und darum müssen wir bei der Formulierung aufpassen, dass unsere Aussage klar und eindeutig zu interpretieren ist.
Manchmal wird ein Wort auch längst ganz anders von uns verwendet, als es vom Wortstamm eigentlich vorgesehen war. Oder es steckt nur im Wortstamm eine zweite Bedeutung, die wir bewusst oft nicht wahrnehmen. Unser Unterbewusstsein bemerkt dies jedoch und handelt konsequent nach genau dem, was wir ihm vorsetzen.
5. Suggestionen müssen zu Ihnen passen.
Dies ist ein kleines Problem bei CDs mit vorgesprochenen Worten. Mancher Suggestivsatz hat für den einen Menschen eine tolle Wirkung, er kann sich genau hineinversetzen, es passt einfach! Für den anderen nicht.
In den Phantasiereisen von start2dream.de benutzen wir einige Suggestionen, die für den Zweck vollkommen ausreichend sind. Wenn Sie zusätzlich im Alltag Auto-Suggestionen verwenden möchten, können Sie diese durchaus als Beispielvorlage nutzen. Aber vielleicht fallen Ihnen auch noch andere Formulierungen ein, die für Sie passender sind? Experimentieren Sie ruhig und finden Sie die Worte, zu denen Sie auch innerlich stehen können.
Das kann je nach Stimmung und Tag auch anders klingen, es gibt wenig Gründe, sich immer an die gleichen Worte zu halten – denn wie bereits erwähnt, geht es weniger um die Worte selbst, sondern in erster Linie darum, was Sie fühlen, wenn Sie diese Worte als Suggestion einsetzen.
Lesen Sie weiter:
Wie Sie eine größere Wirkung bei Auto-Suggestionen und Affirmationen erzielen!