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Phantasiereise der Dankbarkeit
Ganz entspannt liegst du da. Dunkle, angenehme Wärme umgibt dich. Dein Atem fließt ruhig und stetig, und du folgst ihm für ein paar Atemzüge Du wirst ganz still, ganz ruhig … atmest ein … und wieder aus. Ganz ruhig und entspannt fließt dein Atem, und du merkst, wie deine Gedanken zur Ruhe kommen. Du hörst nur noch den Klang meiner Stimme, während du spürst, wie deine Brust sich in stetigem Rhythmus hebt und senkt… ganz ruhig und entspannt.
Du sinkst tief hinein in eine samtige Dunkelheit. Mit jedem Atemzug sinkst du tiefer und tiefer … ganz langsam … ganz ruhig. Tiefe Ruhe erfüllt deinen Geist, doch du bleibst hellwach. Während dein Körper und dein Geist zur Ruhe kommen, spürst du, wie deine Muskeln locker und schwer werden. Mit jedem Ausatmen entspannt sich dein Körper ein wenig mehr, bis du ganz entspannt bist, erfüllt von Klarheit und Ruhe.
Tiefer und tiefer sinkst du. Du hörst nur noch den Klang meiner Stimme. Ganz entspannt und schwer wird dein Körper … immer schwerer und wärmer … vollkommen entspannt.
Du wirst nun von Fünf an rückwärts zählen, und mit jedem Atemzug sinkst du tiefer in die wohlige Entspannung, während dein Geist hellwach und aufmerksam bleibt.
5 … 4 … 3 … 2 … 1 … Null.
Ganz entspannt bist du … ganz ruhig. Du hörst nur noch den Klang meiner Stimme und spürst den langsamen, stetigen Rhythmus deines Atems. Wohlige Dunkelheit umfängt dich. Du bist ganz bei dir selbst – und du genießt es, deinen warmen, entspannten Körper zu spüren … dieser wohltuende Augenblick ist ein Geschenk, das du dir selbst machst. Dein Geist bleibt ganz leicht und frei, während du deinen Körper tief in die wohlige Entspannung gleiten lässt.
Nun siehst du, wie farbige Schleier hinter deinen geschlossenen Augen entstehen, vorbeiziehen, sich verändern. Du folgst dem Farbenspiel einige Sekunden lang … nun erkennst du die Umgebung um dich herum. Du bist zuhause in deinem Schlafzimmer, doch es scheint verändert. Die Farben sind heller, sanfter, als würde ein mattes Licht aus den Wänden und den Möbeln schimmern. Der Raum scheint größer, weiter zu sein, und angenehme Düfte erfüllen die Luft. Du kannst sie nicht genau benennen, doch sie erinnern dich an Blumen und Früchte … an eine wilde Wiese, deren vielfältige Aromen durch die geöffneten Fenster hereinströmen.
In deinem Traumkörper setzt du dich auf und betrachtest dein Zimmer. Durch die Fenster strömt das erste Sonnenlicht des Tages herein. Schräge Sonnenstrahlen zeichnen Muster auf den Teppich, auf dem deine Füße stehen, und wärmen sie. Du streckst eine Hand aus und hältst sie in die Sonnenstrahlen. Augenblicklich spürst du, wie die Sonne die empfindliche Haut auf deinem Handrücken mit ihrer milden Wärme erfüllt. Du bewegst deine Finger – wie geschmeidig und mühelos deine Bewegungen sind!
Staunend betrachtest du deine Umgebung. Sie ist dir vollkommen vertraut und doch verändert. Es ist, als würde jeder Gegenstand seine eigene Bedeutung besitzen. Jeder Gegenstand in deinem Zimmer ist aufgeladen mit Erinnerungen, mit deinen Ideen und Gedanken. Du erkennst, dass du selbst diesen Raum geschaffen und gestaltet hast – ebenso mühelos und elegant, wie du eben deine Finger bewegt hast.
Ich habe alles, was ich brauche. Ich gestalte meine eigene Welt.
Während du deine Augen durch das Zimmer wandern lässt, erfüllt dich ein Gefühl tiefer Dankbarkeit. In deinem Leben gibt es so viele gute Dinge – einen Körper, der dich durch diese Welt trägt, deine Räume, die du gestalten und in denen du dich ausdrücken kannst, und all die vielen Dinge, die dich spiegeln und deine Erfahrungen und Erinnerungen bewahren. Du atmest einige Male tief durch, atmest die würzige, klare Luft ein und lässt sie wieder ausströmen. Es ist, als würdest du all die vertrauten Dinge mit neuen Augen sehen … und diese neue Art zu sehen macht dir Lust, aufzustehen und deine Umgebung zu erforschen.
Du stehst auf und durchquerst dein Zimmer. Wie leicht und mühelos dein Körper sich bewegt! Du staunst darüber, wie selbstverständlich dir dein Körper immer erschien. Doch es ist erstaunlich, wie er deinen Gedanken und deinen Absichten gehorcht. Du öffnest die Tür deines Zimmers, um ins Badezimmer zu gehen. All das geschieht ganz mühelos. All die vielen Bewegungen, die nötig sind, um dein Zimmer zu durchqueren, macht dein Körper wie von selbst. Du spürst, wie die Muskeln unter deiner Haut arbeiten, wie dein Körper sich darauf freut, sich zu bewegen, aktiv zu sein. Dein Atem fließt ruhig und stetig, versorgt deinen Körper mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff, wie er es schon ein Leben lang getan hat. Wie wundervoll es ist, einen Körper zu haben – und wie angenehm, den weichen Teppich unter deinen nackten Füßen zu spüren.
Du betrittst das Badezimmer. Auch hier wirkt alles vertraut und trotzdem anders – weiter und lichterfüllter, als du es gewohnt bist. Du schließt die Tür hinter dir und schlüpfst aus den Kleidern. Dann trittst du unter die Dusche und lässt warmes Wasser über deinen Körper strömen. Es ist, als würdest du jeden einzelnen Wasserstrahl spüren können. Das Wasser strömt über deine Haare, dein Gesicht, rinnt über deinen Körper, warm und seidig. Du greifst nach deinem Lieblingsshampoo, lässt ein wenig davon in deine Handfläche laufen. Dann verteilst du es in deinem Haar, und während zwischen deinen Fingern der samtige Schaum entsteht, genießt du seinen köstlichen Duft. Dies ist einer der schönsten Momente des Tages, und du genießt ihn in vollen Zügen. Er gehört nur dir – ein kostbarer Augenblick ganz für dich allein.
Nachdem du geduscht und deine Harre getrocknet hast, schlüpfst du in frische Kleider, die schon für dich bereitliegen. Sie fühlen sich weich und angenehm auf der Haut an, sehr bequem – wie für dich gemacht. Nun fühlst du dich erfrischt und hellwach, bereit, die Welt zu erkunden. Du verlässt das Bad und gehst zu deiner Wohnungstür. Auf dem Weg dorthin nimmst du einen Apfel aus einer Obstschale, die auf einem Sideboard steht, und beißt hinein. Er schmeckt köstlich, süß und saftig – du schließt für einen Moment die Augen, um den Geschmack voll auszukosten. Der zweite Bissen schmeckt noch besser als der erste. Hast du je bemerkt, wie wundervoll etwas so Einfaches ist, wie einen Apfel zu essen?
Du schlüpfst in deine Schuhe, öffnest die Tür und trittst ins frühe Licht des Tages. Ein milder goldener Schimmer liegt über der Landschaft, die vor dir liegt. Dies ist nicht die Straße, in der du wohnst – von einem grasbewachsenen Hügel aus blickst du in ein weites Tal. Ganz weit in der Ferne siehst du eine Stadt, die sich im Horizont verliert. Auf den Kuppen der Hügel rings um das Tal stehen Bäume, und vor dir schlängelt sich ein Weg ins Tal hinab. Eine sanfte Brise streicht über die Hügel und bewegt das hohe Gras – es ist, als würde man auf die Oberfläche eines Meeres blicken, wie sich das Gras in sanften Wellen im Wind wiegt.
Du bleibst einen Moment stehen, um dieses friedliche Bild in dich aufzunehmen. All diese Dinge waren schon immer da, doch meistens hattest du nicht die Zeit, um stehenzubleiben und sie zu betrachten. Nun hast du alle Zeit der Welt. Und du beschließt, das Geschenk anzunehmen, das dir die Welt jetzt in diesem Augenblick macht. Du spürst die Lebendigkeit und Weite um dich herum – die überströmende Fülle von Lebewesen rings um dich, in der jeder Grashalm, jede Blume, jeder Käfer seinen Platz und seine Nahrung findet. Großzügig verschenkt die Sonne ihr Licht, das Leben und Wärme spendet – und du bist ein Teil von all dem. Der sanfte Wind trägt die reichen, würzigen Düfte der Landschaft heran, feuchte Erde, würzige Kräuter und süß duftende Blumen. All das begleitet dich, während du den Weg ins Tal einschlägst.
Auf dem Weg ins Tal betrachtest du die Landschaft. Du bist schon oft durch Landschaften wie diese gefahren, wenn du unterwegs warst. Meist ist sie nur an den Fenstern deines Autos vorbeigeglitten, während du dich auf die Straße konzentriert hast. Wenn du einmal etwas Schönes gesehen hast, war es schon vorübergezogen, bevor du Gelegenheit hattest, es richtig zu betrachten. Du beschließt, dieses Mal jede Einzelheit deines Weges zu genießen und stehenzubleiben, wenn du etwas besonders Schönes oder Interessantes siehst.
Gut gelaunt folgst du dem Weg. Du erinnerst dich daran, wie du als Kind über solche Feldwege gegangen bist. Wie viele faszinierende Dinge du damals entdeckt hast – glänzende Vogelfedern, besonders hübsch geformte Steine oder die Spuren von Tieren im Erdreich neben der Straße. Heute ist es wieder so. Die Landschaft ist wie ein Kunstwerk voller faszinierender Details. Die kleinen Staubwolken, die deine Füße vom Weg aufwirbeln, das Gefühl der Sonne auf deiner Haut, während der ganze Tag noch vor dir liegt – du genießt jede Einzelheit auf deinem Weg. Schon lange hast du dich nicht mehr so wohl in deiner Haut gefühlt, so eins mit dir selbst. Dieser Tag ist ein Geschenk, das nur dir allein gehört.
Ich erfreue mich an diesem wunderschönen Tag. Ich bin dankbar und glücklich über alles, was mir diese Welt schenkt.
Ein leises Fiepen im Gras neben dem Weg lässt dich aufhorchen, und du bleibst stehen. Eine hohe Eiche wölbt ihre Zweige über den Weg, und in ihrem Schatten siehst du eine Bewegung. Vorsichtig trittst du näher und hockst dich hin, um zu sehen, was dort ist. Es ist ein kleines Tier – ein Eichhörnchen, dessen Bein zwischen den Wurzeln des Baums eingeklemmt ist. Es versucht verzweifelt, von der Stelle zu kommen, doch je mehr es sich anstrengt, desto unerbittlicher halten die Wurzeln es fest.
Du beugst dich vor. Langsam streckst du dem kleinen Tier deine Hand entgegen. Es scheint keine Angst vor dir zu haben. Seine Nase berührt behutsam deine Hand, als es an dir schnuppert, und es legt eine Pfote auf deinen Finger – ein köstliches, weiches Gefühl. Du greifst nach der Wurzel, in der es gefangen sitzt, schiebst deine Finger behutsam in den Spalt, in dem sein Bein steckt. Vorsichtig drückst du die Wurzelstränge ein wenig auseinander. Das Eichhörnchen ist frei. Im Handumdrehen flitzt es den rauhen Stamm empor und verschwindet im dichten Laub.
Du stehst auf und klopfst Staub und Gras von deinen Knien. Ein tiefes Glücksgefühl durchströmt dich – du bist dankbar, dass du diesem kleinen Burschen helfen konntest. Du siehst sein rötliches Fell noch einmal zwischen den Blättern aufglänzen, dann ist es fort.
Beschwingt setzt du deinen Weg fort. Oft ist es ganz einfach, etwas Gutes zu tun – man muss nur einen Augenblick innehalten und die Gelegenheit erkennen. Es ist ein schönes Gefühl, jemandem geholfen zu haben. Es fühlt sich an, als seist du ein bisschen mehr du selbst geworden. So als hättest du durch diese kurze Begegnung Kraft und Glück dazugewonnen, als wäre dein Herz leichter und fröhlicher geworden. Du hättest auch einfach achtlos vorübergehen können, doch dadurch, dass du ein wenig von deiner Zeit gegeben hast, hast du eine einzigartige Erfahrung gemacht. Du freust dich schon darauf, deinen Freunden von dieser Begegnung zu erzählen.
Nun führt der Weg in den Wald. Mächtige alte Eichen und Buchen bilden ein bogenförmiges Dach über deinem Kopf. Das Sonnenlicht wirft schräge Strahlen auf den Weg, in denen summende Insekten tanzen. Die Luft riecht und schmeckt würziger, erdiger. In stetigem Rhythmus tragen deine Schritte dich vorwärts. Der Weg wird zum Pfad, an dessen Rändern hohe Farne wachsen. Nach wenigen Schritten erreichst das Ufer eines Sees, dessen Oberfläche im Licht der Vormittagssonne funkelt.
Das kristallklare Wasser verströmt köstliche Kühle. Ein leichter Wind kräuselt die Oberfläche, in der sich die Bäume und der Himmel spiegeln. Eine tiefe Ruhe liegt über diesem Ort – ganz so, als sei dies einer der verwunschenen Plätze, an die du als Kind geglaubt hast. Ein See wie aus einem Märchen – wer weiß, was sich in seinen Wassern verbirgt?
Du gehst zum Ufer hinab. Deine Knie sinken ein wenig im feuchten Erdreich ein, als du dich niederkniest, um dein Gesicht im Wasser zu betrachten. Wie in einem Spiegel siehst du jede Einzelheit deiner Züge. Du siehst entspannt und vergnügt aus, so frisch wie nach einem langen Urlaub. Dein Spiegelbild lächelt dir entgegen. Es ist das Gesicht eines Menschen, der glücklich ist. Mit einer Hand schöpfst du das kristallklare Wasser und trinkst. Kühl und köstlich rinnt es deine Kehle hinab, und du fühlst dich wunderbar erfrischt.
Du richtest dich auf. Plötzlich wird dir bewusst, wie weit die Landschaft um dich herum ist, wie lebendig und kraftvoll – und du bist ein Teil von ihr. Es ist wie ein Wunder, jetzt hier zu sein. Einen Körper zu haben, der dir all diese Erfahrungen und Empfindungen ermöglicht. Eine Seele zu haben, die empfänglich ist für all das Schöne um dich herum. So fühlt es sich an, ganz im Einklang mit sich selbst zu sein. Es gibt jede Menge Zeit, die du gestalten kannst, Räume, durch die du wandern und sie gestalten kannst. Es müssen nicht immer großartige Leistungen sein, die deinen Wert beweisen. Du brauchst nicht darum zu kämpfen, andere zu übertreffen oder besser zu sein als sie. Du begreifst, dass das größte Geschenk von allen ist, du selbst zu sein und einen Platz in der Welt zu haben. Die kleinen Dinge genießen zu können – den Geschmack eines Apfels, das Gefühl der Sonne auf deiner Haut, die Nähe anderer Menschen oder das Alleinsein mit dir selbst. Es ist wundervoll, auf der Welt zu sein. Diese Erkenntnis erfüllt dich mit tiefer Dankbarkeit.
Ich erfreue mich an diesem wunderschönen Tag. Ich bin dankbar und glücklich über alles, was mir diese Welt schenkt.
Du legst dich ins tiefe Gras am Ufer und schließt die Augen. Das leise Plätschern des Wassers vermischt sich mit dem Gesang der Vögel und dem leisen Rauschen der Blätter im Wind. Tief atmest du die köstliche, kühle Luft, spürst das von der Sonne erwärmte Erdreich unter dir, den Himmel, der sich wie eine kristallene Kuppel über dir wölbt. Du bist eins mit all dem. Langsam und stetig fließt dein Atem ein und aus. Du bist vollkommen ruhig und entspannt.
Das Gefühl der Dankbarkeit ist wie ein kleiner leuchtender Ball in deiner Herzgegend. Du spürst in dieses Leuchten hinein – es ist pures, überströmendes Glück. Dieses Leuchten wird dich von nun an überall hin begleiten. Es wird dir helfen, Schönheit und Freude in deinem Leben zu sehen, und dich daran erinnern, wer du wirklich bist. Gleich wirst du wieder in deine Welt, in dein Zimmer zurückkehren, doch dieses Leuchten wird immer bei dir sein.
Du spürst deinen Körper, der entspannt daliegt. In ruhigem, stetigem Rhythmus hebt und senkt sich deine Brust, strömt der Atem ein und aus. Dein Körper nimmt die stille Kraft dieses Ortes auf, vibriert vor Energie und Lebendigkeit.
Tiefe Dankbarkeit für mein Leben und für alle meine Erfahrungen erfüllt mich. Danke… danke… danke!
Langsam zählst du nun von eins bis fünf. Mit jeder Zahl kehrst du wieder ein Stückchen mehr in deine Welt zurück, in deinen Körper, der in deinem Zimmer liegt.
Eins –
Zwei – das Gefühl der Schwere und Wärme lässt nach, und dein Körper fühlt sich wieder völlig normal an.
Drei – du fühlst dich erfrischt und klar, ganz wach.
Vier – du atmest tief ein und aus. Deine Finger, deine Zehen wollen sich bewegen. Du öffnest und schließt die Hände, bewegst deine Zehen.
Fünf – du bist nun wieder völlig klar und wach. Dein Körper verlangt danach, aktiv zu werden, und du fühlst dich energiegeladen und frisch.
Noch ein letzter tiefer Atemzug, und du bist wieder ganz wach und klar. Nun bist du bereit, deine Augen zu öffnen.